Transplantation von zwei Nabelschnurblut-Präparaten mindert Rückfallrisiko bei Leukämie

18.09.2009: Durch Transplantation von zwei Nabelschnurblutpräparaten kann das Risiko eines Rückfalls bei akuter Leukämie deutlich vermindert werden. Zu diesem Ergebnis kamen Mediziner der University of Minnesota (USA) nach Auswertung von Patientendaten der Jahre 1994 bis 2008.

177 Patienten mit verschiedenen Formen akuter Leukämien, die in diesem Zeitraum an der University of Minnesota behandelt worden waren, wurden in die Untersuchung einbezogen. 47% der Patienten erhielten ein Spender-Transplantat, 53% zwei. Grundsätzlich war die Rückfallquote bei Patienten mit fortgeschrittener Erkrankung höher. Bei Patienten in einem früheren Stadium der Erkrankung zeigte sich, dass sich die Gabe von zwei Transplantaten positiv auf den Therapieerfolg auswirkte. Dies führen die Mediziner darauf zurück, dass so der Transplantat-gegen-Leukämie-Effekt verstärkt und damit eine erheblich niedrigere Rückfallquote erreicht wird.

Der Transplantat-gegen-Leukämie-Effekt ist eine erwünschte Nebenwirkung bei der Therapie von Leukämie. Dabei richten sich die Immunzellen des Spenderpräparates gegen die nach einer Chemotherapie verbliebenen Krebszellen im Körper des Empfängers.

Durch Einsatz von zwei Präparaten werden die Einsatzmöglichkeiten von Nabelschnurblut erweitert. Dadurch können vor allem ältere und schwerere Patienten profitieren, die bislang aufgrund der limitierten Zellzahl keine Nabelschnurblut-Transplantation erhalten konnten. Vorteil von gespendetem Nabelschnurblut ist zudem, dass es trotz nur teilweise übereinstimmender Gewebemerkmale für den Empfänger besser verträglich ist als z. B. Stammzellen aus dem Knochenmark oder dem peripheren Blut.

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