Stammzellen aus der Nabelschnur helfen bei Hornhauterkrankungen
15.12.2009: Nabelschnur-Stammzellen können die Sehkraft bei zu dünner oder getrübter Hornhaut wieder herstellen. Das haben amerikanische Forscher von der Universität Cincinnati im Tierexperiment bestätigt. Sie präsentierten ihre Ergebnisse auf der Jahresversammlung der Amerikanischen Gesellschaft für Zellbiologie am 8. Dezember in San Diego.
Das Team um Prof. Winston Whei-Yang Kao transplantierte in ihren Versuchen gewebebildende (mesenchymale) Stammzellen aus der menschlichen Nabelschnur direkt in die Hornhaut erkrankter Mäuse. In der Folge konnten sie beobachten, dass die Hornhäute dicker und klarer wurden. Die Stammzellen wandelten sich in Hornhautzellen um und konnten noch drei Monate nach der Transplantation nachgewiesen werden. Abstoßungsreaktionen waren kaum zu beobachten.
Eine getrübte Hornhaut kann nach Infektionen oder Verletzungen auftreten. Je trüber die Hornhaut, desto stärker streut das einfallende Licht, was zu einer Verminderung der Sehleistung bis zur Erblindung führt. Derzeit ist die Transplantation einer Spenderhornhaut die einzige Möglichkeit für die Betroffenen, ihre Sehkraft zu verbessern. Dazu wird die erkrankte oder vernarbte Hornhaut durch eine klare Spenderhornhaut ersetzt. Allerdings besteht weltweit ein akuter Mangel an Hornhäuten, so dass die Zelltherapie einen vielversprechenden Ansatz für viele Patienten bedeutet.