Nabelschnurblut-Transplantationen erzielen durch zusätzliche Gabe von mesenchymalen Stammzellen bessere Ergebnisse

02.04.2013: Eine klinische Studie in Seoul (Südkorea) zeigte jüngst, dass die Resultate von Nabelschnurblut-Transplantationen durch die zusätzliche Gabe von mesenchymalen Stammzellen verbessert werden können.

Nabelschnurblut hat sich als alternative Quelle für blutbildende Stammzellen zur Behandlung von Leukämien und anderen Blutbildungserkrankungen etabliert. Denn die Gewinnung von Stammzellen aus dem Nabelschnurblut ist einfach und ohne Risiko möglich, die Zellen verfügen durch ihre Jugendlichkeit über sehr positive Eigenschaften und eingelagerte Spenderpräparate stehen innerhalb kürzester Zeit zur Verfügung.

Der Erfolg von Nabelschnurblut-Transplantationen kann jedoch durch eine zu geringe Anzahl enthaltener Stammzellen beeinträchtigt werden. Dies kann zu häufigeren und stärkeren Abstoßungsreaktionen führen und die Erholungsphase nach einer solchen Transplantation kann mitunter deutlich länger sein, als bei der Behandlung mit Stammzellen aus dem Knochenmark. Diese Nachteile könnten jedoch durch die parallele Gabe von mesenchymalen Stammzellen verringert werden, wie die koreanischen Forscher feststellten.

Neun Patienten im Alter von 9 bis 16 Jahren, die an einer akuten Form der Leukämie litten, erhielten am Samsung Medical Center in Seoul zwischen 2008 und 2009 zunächst eine hochdosierte Chemotherapie, die die fehlgeleitete Blutbildung im Knochenmark ausschaltete. Vor der Infusion von Nabelschnurblut wurden ihnen zusätzlich mesenchymale Stammzellen verabreicht, die aus dem Nabelschnurblut eines weiteren Spenders gewonnen worden waren.

Es zeigte sich, dass sich bei diesen Patienten die Blutbildung im zerstörten Knochenmark schneller erholte, als bei einer historischen Kontrollgruppe, die keine  Infusion von mesenchymalen Stammzellen erhalten hatte. Auch die Abstoßungsreaktionen fielen geringer aus, keiner der jungen Patienten verstarb aufgrund der Transplantation.

Mesenchymale Stammzellen sind Vorläuferzellen des Bindegewebes und können sich in Knochen, Knorpel, Muskel, Bändern, Sehnen entwickeln. Darüber hinaus tragen sie offenbar zu einer Reparatur geschädigter Gewebe bei und wirken regulierend auf das Immunsystem.

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