Nabelschnurblut für chronische Rückenmarksverletzungen

Stammzelltransplantation bei Rückenmarksverletzungen, die weniger als drei Monate zurückliegen, helfen das geschädigte Rückenmarks wieder zu regenerieren. Das ist bereits bekannt. Doch wie verhält es sich bei länger zurückliegenden Schädigungen?

Forscher aus China haben in einer kleinen klinischen Studie untersucht, wie es sich bei Verletzungen verhält, die länger als sechs Monate zurückliegen.  Das Ergebnis zeigt, dass eine Transplantation von Nabelschnurblut auch hier die Nervenfunktionen verbessern kann.

25 Patienten im Alter von 18 bis 48 Jahren mit Verletzungen im Bereich der Lendenwirbel, der Hals- oder Brustwirbelsäule waren in den Versuch eingeschlossen. Im  Juli 2010 wurde das Nabelschnurblut eines Spenders in mehreren Intervallen als direkt in den Wirbelkanal gegeben. Anschließend erhielten sie eine mehrmonatige Rehabilitation, die neben Kraftübungen auch aus einer Reizstromtherapie zum Muskelaufbau bestand. 12 Monate lang wurden sie nach Abschluss der Behandlung beobachtet.

Bei etwa der Hälfte der Patienten konnten die Ärzte Verbesserungen der neurologischen Funktionen nachweisen, wie der Schweißproduktion, der  Blasenfunktion sowie der Reaktionszeiten bei elektrophysiologischen Tests. Bei einigen Patienten verringerten sich auch die Spasmen und Krämpfe.

Aufgrund der Ergebnisse vermuten die Forscher, dass es durch die Stammzellgabe im Gehirn zur Neubildung von synaptischen Verbindungen zwischen vorhandenen und transplantierten Zellen kommt. Auch die Neubildung von neuronalen Zellen ist denkbar.

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