Hirnzellen mit Stammzellen aus Nabelschnurblut

20.03.2009 In ihrer Grundlagenforschung hat eine polnische Arbeitsgruppe eine Behandlungsweise entwickelt, neuronales Gewebe künstlich herzustellen. Ziel ist es, neuronale Defekte zu vermindern, wie sie z.B. nach Schlaganfällen auftreten, und damit die Lebensqualität der Patienten entscheidend zu verbessern.

Die Zellen im menschlichen Gehirn sind nach einem Hirninfarkt selbst nicht in der Lage, sich so zu regenerieren, dass der Ausgangszustand funktionell und stabil wieder hergestellt wird. Die Betroffenen leiden häufig unter motorischen Einschränkungen, Lähmungen und Sprachproblemen. Die Wissenschaftler vom Medical Research Institute in Warschau entwickelten nun eine Methode, diese Hirndefekte zu reparieren.

Die Forscher brachten dazu eine neuronale Stammzelllinie auf ein biologisches 3D-Gerüst auf. Die Zellen formten schon nach drei Wochen ein neuronales Netzwerk. Angeregt von elektrischen Impulsen begannen die Zellen, untereinander zu interagieren. Auf dem 3-D-Gerüst konnten die Zellen – auch über räumliche Distanzen hinweg oder an sogenannten neuronalen Kreuzungen – miteinander zu kommunizieren. Auf diese Art, selbstverständlich viel komplexer, funktioniert auch das gesunde menschliche Gehirn.

Dr. Jurga und ihr Team verwendeten neuronale Stammzellen aus Nabelschnurblut. Diese sind nach Aussage der Wissenschaftler deswegen interessant, weil vielversprechende Ergebnisse zum Einsatz von Nabelschnurblut zur Regeneration von Rückenmark vorliegen. Als Auswahlkriterien wurden außerdem das breite Potential der Nabelschnurblutstammzellen zur Differenzierung, ihre Verfügbarkeit und die risikolose Gewinnung benannt.

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