Gesundheitsexperten empfehlen eigene Vorsorge

07.09.2009: Angesichts einer wachsenden Überalterung unserer Gesellschaft mahnt der Kieler Gesundheitsökonom Prof. Dr. med. Fritz Beske vom Institut für Gesundheits-System-Forschung zur Eigenvorsorge.

Im Rahmen seiner „Morbiditätsprognose 2050“ weist er darauf hin, dass unser Gesundheitssystem durch den hohen Anteil älterer Menschen bereits in zehn Jahren stark belastet werde. Dann nämlich werden die geburtenstarken Jahrgänge in Rente gehen und die Gesundheits- und Pflegeausgaben für diese Gruppe werden anziehen. Weitere Fortschritte in der medizinischen Betreuung lassen zudem die Lebenserwartung weiter steigen. Gleichzeitig werde sich die Anzahl der Erwerbsfähigen bis 2050 jedoch um 29% reduzieren, wodurch die Einnahmen der Kranken- und Pflegekassen zurückgehen werden und ein Mangel an Arbeitskräften auch im Gesundheitsbereich entstehen wird.

Altersbedingte Erkrankungen werden vor diesem Hintergrund bis 2050 dramatisch zunehmen. Dazu zählen u.a. Herzinfarkt (+109%), Schlaganfall (+94%), Demenz (+155%) sowie Augenerkrankungen (+72 bis +169%).

Der Gesundheitsexperte sieht für das deutsche Gesundheitssystem dringenden Handlungsbedarf, um die Finanzierung und Sicherung der Versorgung sicherzustellen. Jedoch werden sich auch viele “darauf einstellen müssen, selbst Vorsorge zu treffen“, so Beske, der zugleich darauf hinwies, dass Versicherte in anderen Ländern deutlich geringere Versorgungsansprüche hätten.

Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen, dass altersbedingte Erkrankungen im Rahmen der regenerativen Medizin sehr gut mit Stammzellen behandelt werden können. Heute stehen den Betroffenen allerdings lediglich ihre eigenen Stammzellen aus dem Knochenmark für eine Therapie zur Verfügung. Die jungen und gesunden Stammzellen aus dem Nabelschnurblut haben indes ein größeres Heilungspotential als Stammzellen Erwachsener und können zudem einfach und ohne Risiko entnommen werden. Mit der Einlagerung von Stammzellen aus Nabelschnurblut können werdende Eltern schon heute für die Gesundheit ihre Kinder vorsorgen und ihnen so in der Zukunft optimale Therapien ermöglichen.

Quellen:

FAZ.net: Deutschland 2050 – alt, krank, teuer

Pressemitteilung des Instituts für Gesundheits-System-Forschung

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