Erste Studie zur Behandlung von Autismus mit Nabelschnurblut gestartet
Die amerikanische Gesundheitsbehörde FDA hat grünes Licht für die erste klinische Studie zur Behandlung von Autismus mit dem eigenen Nabelschnurblut gegeben. 30 Kinder im Alter zwischen zwei und sieben Jahren können an der Studie teilnehmen. Es soll geprüft werden, inwieweit die Infusion von Nabelschnurblut-Stammzellen die sprachliche Entwicklung und insgesamt das soziale Verhalten verbessern kann.
Die Doppelblind-Studie wird am Sutter Institut für Neurowissenschaften in Sacramento (Kaliformien) durchgeführt. Die Studienteilnehmer haben ihr Nabelschnurblut bei der US-Nabelschnurblutbank Cord Blood Registry eingelagert. Zunächst erhalten 15 Patienten eine Stammzellinfusion, die übrigen 15 Teilnehmer ein Placebo. Nach 24 Wochen und diversen Tests werden die Gruppen getauscht: Die Gruppe, die zunächst das eigene Nabelschnurblut erhielt, erhält dann ein Placebo und umgekehrt. Weder Patient, noch behandelnder Arzt wissen, um welche Infusion es sich jeweils handelt. Nach weiteren 24 Wochen erfolgen erneut Tests, um die Wirksamkeit der Stammzellen zu untersuchen.
Beim Autismus handelt es sich um eine komplexe, angeborene Entwicklungsstörung, die Sprache und Verhalten betrifft. Etwa 7 von 1000 Menschen sind davon betroffen, Jungen deutlich häufiger als Mädchen. Die genaue Ursache für die Erkrankung ist noch nicht bekannt. Forscher glauben, dass fehlgeleitete Verbindungen im Gehirn oder ein fehlerhaftes Immunsystem eine Rolle spielen könnten. Eine Stammzelltherapie könnte das Immunsystem regulieren und die Reparatur geschädigter Hirnzellen anregen.
Insgesamt wird die Studie etwa ein Jahr dauern, voraussichtlich im August 2014 sollen die Ergebnisse vorliegen.