Behandlung von Harninkontinenz mit Nabelschnurblut-Stammzellen

27. Juli 2010: Stammzellen aus Nabelschnurblut sind offenbar gut für die Behandlung von Belastungsinkontinenz geeignet. Forscher der CHA University in Seoul, Südkorea und des Children’s Hospital in Los Angeles, USA untersuchten die Wirksamkeit und Sicherheit einer Transplantation von Nabelschnurblutstammzellen bei dieser Erkrankung, ihre Ergebnisse sind viel versprechend.

Im Zeitraum zwischen Juli 2005 und Juli 2006 wurden im Rahmen einer Studie 39 Frauen mit Belastungsinkontinenz im Alter von durchschnittlich 52 Jahren mit gespendeten Nabelschnurblut-Stammzellen behandelt. Die Patientinnen erhielten zwei Injektionen in die Region der Harnröhre. Anschließend wurden sie nach einem, drei, sowie nach zwölf Monaten untersucht und zu Veränderungen befragt.

Nach einem Monat gaben 78% der Patientinnen eine Verbesserung ihrer Lebensqualität um über 50% an, nach drei Monaten 83% und nach 12 Monaten waren es noch immer 72%.

Die Ergebnisse dieser Studie sind also vielversprechend, jedoch war die Zahl der Teilnehmerinnen noch zu gering, um auch Rückschlüsse auf die Wirksamkeit bei den verschiedenen Formen der Belastungsinkontinenz zuzulassen.

Unter Belastungsinkontinenz versteht man die Schädigung des Verschlussmechanismus der Harnröhre. Bei einer Druckerhöhung durch Niesen, Husten, Lachen oder Tragen von Lasten wird dieser Verschluss überfordert und es kommt zur Harnabgabe. Frauen sind weit häufiger betroffen als Männer, da in der weiblichen Anatomie die Prostata fehlt, so dass einzig der Beckenboden den Schließapparat stützt.

Mehr als 200 Millionen Frauen leiden weltweit unter einer Form der Blasenschwäche, bei über 50 % der Fälle handelt es sich dabei um eine Belastungsinkontinenz. Häufige Ursachen für diese Erkrankung sind die Schwächung der Beckenbodenmuskulatur infolge von Schwangerschaft und Geburt oder auch hormonelle Umstellungen während der Wechseljahre. Die Erkrankung geht mit hygienischen, aber auch sozialen Problemen einher.

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