Stammzelltherapie bei Muskelverletzungen
27.03.2009: Nach Ansicht amerikanischer Wissenschaftler ist es möglich, Stammzellen zur Therapie von Muskelzellen einzusetzen, um eine Muskelverletzung zu behandeln und deren natürliches Regenerationspotential wiederherzustellen. Die Forscher wollen so Muskeldystrophie – umgangssprachlich als Muskelschwund bezeichnet – therapieren, der bisher als unheilbar gilt.
Natürlicherweise ist ein Muskel in der Lage, sich mit Hilfe von sogenannten Satellitenzellen selbst zu regenerieren. Diese Satellitenzellen liegen zwischen den Muskelfasern und sind für Wachstum und Reparatur der Muskeln verantwortlich. Dabei handelt es sich um ein Gemisch verschiedener Zelltypen. Prof. Bradley Olwin und seinen Kollegen von der Universität Colorado ist es nun gelungen, den kleinen Anteil an Satellitenzellen zu identifizieren und abzutrennen, der die typischen Eigenschaften adulter Stammzellen besitzt, und diese so für die Therapie nutzbar zu machen.
Im Tierversuch injizierten die Wissenschaftler dazu die selektierten Muskel-Stammzellen in das Muskelgewebe und konnten feststellen, dass sich diese Stammzellen in Satellitenzellen differenzieren und sich gleichzeitig vermehren, so dass auf diese Weise ein dauerhaftes Reservoir an Satellitenzellen verfügbar ist. Mit dieser Methode könnten also Muskeln, die durch Erkrankungen, Verletzungen oder natürliche Alterungsprozesse degenerieren, dauerhaft wieder aufgebaut werden.
Bei einer Muskeldystrophie handelt es sich um eine genetisch bedingte Muskelerkrankung, die zu einem fortschreitenden Schwund des Muskelgewebes führt. Sie tritt häufig bereits im Kindesalter auf. Zumeist erkranken Männer. Bei dem am häufigsten auftretenden Typ Duchenne ist die Lebenserwartung der Betroffenen stark eingeschränkt.