Nabelschnurblut-Stammzellen verbessern Herzleistung bei angeborenem Herzfehler

10.08.2009: Komplikationen nach operativer Behandlung der Fallot-Tetralogie, einem schweren angeborenen Herzfehler, können durch Transplantation eigener Nabelschnurblut-Stammzellen deutlich gemindert werden. Das ist das Ergebnis einer gemeinsamen Studie der Universität Rostock, des Fraunhofer-Instituts für Immunologie und Zellbiologie Leipzig, der Ruppiner Kliniken Neuruppin und Vita 34.

Die Fallot-Tetralogie macht etwa zehn Prozent der angeborenen Herzfehler bei Kindern aus. Sie äußert sich unter anderem in einem Loch in der Herzscheidewand sowie einer verengten Lungenarterie. Dadurch kommt es zu einer Unterversorgung mit Sauerstoff. Betroffene Kinder müssen oft bereits im ersten Lebensjahr am Herzen operiert werden, wobei u.a. das Loch in der Herzscheidewand geschlossen wird. Bei dieser OP kann die verengte Lungenarterie allerdings nicht korrigiert werden, weshalb es in der rechten Herzkammer zu einer Überbelastung kommt. Mögliche Folgen sind Herzrhythmusstörungen, Herzinsuffizienz und plötzlicher Herztod.

In der Studie wurden Schafen mit diesem Überlastungseffekt eigene Nabelschnurblut-Stammzellen direkt in den Herzmuskel injiziert. Drei Monate später wiesen die Versuchstiere eine deutlich bessere Funktion der rechten Herzkammer als die Kontrollgruppe auf. Dieser Effekt beruht wahrscheinlich auf der durch die Nabelschnurblutstammzellen hervorgerufene Neubildung kleiner Blutgefäße.

Es handelt sich um die weltweit erste publizierte Studie bei dieser Erkrankungsgruppe, die in einem Großtierversuch durchgeführt wurde.

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