Nabelschnurblut erfolgreich vermehrt und eingesetzt
18.01.2010: Ärzte haben in den USA kürzlich Nabelschnurblut-Stammzellen erfolgreich vermehrt und bei der Behandlung von Leukämiepatienten eingesetzt. Entsprechende Ergebnisse hat ein Forschungsteam am Fred Hutchinson Cancer Research Center in Seattle jetzt in einer Fachzeitschrift vorgestellt. Die Zahl der Stammzellen aus dem Nabelschnurblut war vorab im Schnitt um den Faktor 160 erhöht worden.
„Der wirklich bahnbrechende Aspekt dieser Forschung ist, dass wir gezeigt haben, dass man die Stammzellen und Vorläuferzellen im Labor mit dem Ziel ihrer Vermehrung manipulieren kann“, sagte Dr. Colleen Delaney, eine der Autorinnen der Studie. „Wenn man sie einem Menschen gibt, können sich diese Zellen schnell in weiße Blutzellen und andere Komponenten des Blutsystems entwickeln.“
Der Vorteil von Stammzellen aus dem Nabelschnurblut neugeborener Kinder ist, dass sie besser vertragen werden als Stammzellen, die aus dem Knochenmark von Erwachsenen gewonnen werden. Der Grund dafür ist, dass sie unreifer sind. Eine Herausforderung bei Nabelschnurblut ist jedoch, dass es im Vergleich zum Knochenmark nur etwa ein Zehntel der Stammzellen enthält. Das führt dazu, dass es in der Regel länger dauert, bis die Stammzellen nach einer Transplantation neu anwachsen. Durch die Stammzell-Vermehrung konnten die US-Forscher diese Zeitspanne um etwa zwei Wochen auf die Hälfte verkürzen.
Im Rahmen der Studie hatten zehn Patienten mit Alter von drei bis 43 Jahren mit einer akuten Leukämie eine Transplantation mit vermehrten Stammzellen erhalten. Sieben von ihnen waren ein Jahr nach der Therapie erkrankungsfrei. In weiteren Studien soll nun die Sicherheit des Verfahrens untersucht werden.
Weitere Literatur:
http://www.wissenschaft-aktuell.de/artikel/Leukaemie__Nabelschnurblut_statt_Knochenmark1771015586609.html